Woche 1: Die erste Phase beginnt: Die Basics und Keyword-Recherche
Bei aller Liebe zu SEO: Nie sollte vergessen gehen, dass auch SEO «nur» ein Marketing-Kanal ist. Das bedeutet, dass SEO einer Marketing-Gesamtstrategie folgen muss.
Deine besten Rankings bei Suchmaschinen nützen nichts, wenn dein Marketing überall sonst versagt.
Darum gilt auch für SEO: Starte bei deinem Zielkunden und deinem Angebot. Wenn es zwischen diesen beiden Faktoren keinen Match gibt, dann kann dich SEO auch nicht retten.
Wie du ein grandioses Angebot zusammenstellst, dafür kann ich dir das Buch «100M-Offers» empfehlen.
Starten wir also mit deinem Zielkunden.
Tag 1: Erstelle einen Avatar deines Zielkunden
Damit man weiss, für wen man eine Webseite macht, sollte man diesen jemanden kennen. Ansonsten läuft man schnell Gefahr, Content für alle zu machen, halt so durchschnittlichen Content. Und der ist schnell langweilig und spricht am Ende niemanden an.
Abhilfe bietet ein (oder mehrere) Kundenavatar/e.
So weiss man, zu wem man spricht. Resonanz ist bekanntlich die Grundlage für Kommunikation. Wenn man für einen klaren Zielkunden schreibt, wird dieser automatisch besser resonieren.
Hier kannst du kostenlos einen Avatar erstellen und als PDF herunterladen.
Tag 2-3: Keywords finden mit Hilfe der Customer-Journey
Hier machen viele den ersten Fehler: Sie suchen Keywords auf Basis ihres Angebots oder ihres Themas.
Entscheidend für den SEO-Erfolg ist jedoch nicht, was man glaubt, was die Leute suchen, sondern die Frage was sie tatsächlich suchen. Und zwar entlang der Customer-Journey.
Meine Kunden frage ich gerne: «Was geben deine Kunden bei Google ein, wenn sie auf der Suche nach dir sind?».
Um diese Frage zu beantworten, rate ich dazu die Keywords mithilfe der fünf Bewusstseins-Stufen zu suchen. Dies sind:
- Un-Aware (Zielkunde ist sich keines Problems oder Wunschs bewusst)
- Problem-Aware (Zielkunde weiss, dass er ein Problem hat)
- Solution-Aware (Zielkunde kennt mögliche Lösungen)
- Product-Aware (Zielkunde kennt dein Angebot)
- Most-Aware (Zielkunde steht vor dem Entscheid zu kaufen)
Und so funktioniert es:
Nimm ein Blatt A4 oder eine Excel-Tabelle, zeichne 5 Spalten und bezeichne die erste Zeile mit den Bewusstseins-Stufen.

Schritt 1: Tabelle für Content-Ideen
Diese Tabelle ist Grundlage für Content-Ideen.
Wichtig: Der Content zielt immer auf den Wunschkunden in den verschiedenen Bewusstseins-Stufen.
Als Nächstes erstellen wir diverse Zeilen mit verschiedenen Art und Weisen wonach Nutzer suchen, z. B.:
- Keywords
- Oft gestellte Fragen
- Tools (Mehr als reine Text-Webseiten. Etwa grösseres Investment, dafür grosses SEO-Potenzial)
- Videos
Die Tabelle schaut dann ungefähr so aus:

Schritt 2: Tabelle für Content-Ideen
Nun gilt es, die Tabelle zu füllen. Worauf man dabei achten sollte, darauf gehe ich den kommenden Artikeln ein. ➡ Mein Newsletter abonnieren.
So viel sei trotzdem schon verraten:
Wichtig ist, diesem Vorgang genug Zeit einzuräumen. 30 Minuten Brainstorming reichen nicht. Es sollte mindestens einen Tag eingeplant werden, um herauszufinden, wonach die Leute tatsächlich suchen. Zudem sollte man verstehen, was hinter den Sucheingaben steckt.
(Stichwort: Suchintention)
Am Ende der Woche sollte ein Content-Plan zusamm sein. Im Zentrum steht dabei die Frage: Welche Keywords werden mit welchem Content angegangen.
Hier ist auf alle Fälle wichtig, realistisch zu bleiben. Schafft man es, Content für ein Keyword zu erstellen, welcher in Punkto Mehrwert den Content der Konkurrenz überflügelt?
(Stichwort: Konkurrenz-Analyse)

Glück ist meist nur ein Sammelname für Tüchtigkeit, Klugheit, Fleiss und Beharrlichkeit. «Charles Kettering»
Woche 2 - 30: Content is King
Ab Woche 2 gilt: Content, Content, Content.
Zwei Dinge muss ich dir schmerzlich mitteilen:
- Niemand möchte auf deine Angebotsseiten verlinken
- Nicht mal Google möchte auf deine Angebotsseiten verlinken.
Damit dein Webauftritt auch Seiten hat, die von anderen (inkl. Suchmaschinen) empfohlen werden, müssen diese erst einmal vorhanden sein.
Themen wie Backlink-Aufbau, Internal-Links, Autoritäts-Aufbau und technische Optimierung kannst du in den ersten Monaten links liegen lassen. Diese Themen nützen dir erst dann etwas, wenn das Fundament von SEO vorhanden ist.
Das Fundament heisst Content. Content mit echtem Mehrwert für die Nutzer.
Wenn du deine Webseite zur echten Wertanlage machen möchtest, dann musst du in erster Linie dafür sorgen, dass du sie zum Mehrwert für deine Zielgruppe machst. Hier gibt es keine Abkürzung. Fleiss, Disziplin und Kontinuität führen dich zum Ziel.
Darum stelle ich für meine SEO-Beratung immer die Bedingung, dass der Kunde bereit ist, pro Monat mindestens zwei Artikeln zu erstellen.
Beachte dabei folgende zwei Punkte:
- Achte darauf, dass dein Content auf die Suchintention deiner Keywords gerichtet ist.
- Wähle zu Beginn Keywords mit geringem Wettbewerb
Webseiten sind nicht mit Tinte geschrieben. Du kannst deinen Content später anpassen, ausbauen und verbessern. Mit anderen Worten: Du darfst die On-Page-Optimierung auf später verschieben. Beachte lediglich die zwei oben genannten Punkte.
Ich rate SEO-Neulingen, in den ersten Wochen noch nicht zu sehr auf SEO-Tipps zu achten. Schreibe deine Artikel frei und natürlich. Was möchtest du deiner Zielgruppe mitteilen?
Setze dir vielmehr für die ersten drei Monate das Ziel, jede Woche einen qualitativen Artikel zu erstellen. So entwickelst du Routine, bearbeitest deine Themen womöglich zum ersten Mal schriftlich und erlebst den Fitness-Effekt: Einmal ins Fitnessstudio gehen schafft jeder, entscheidend ist, ob du jahrelange regelmässig gehst.
Darum:
Lass alles links liegen und nimm dir für die ersten 3 Monate ausschliesslich das vor: 1 Artikel pro Woche.
Wenn du das schaffst (und nur dann!), bist du bereit für das technische Fresh-Up:
Woche 12: Technisches Fresh-Up
Ungefähr nach drei Monaten ist es Zeit, deine Webseite technisch zu prüfen.
Ist die Webseite schnell? Ist die Webseiten-Architektur logisch (für Nutzer und Suchmaschinen-Bots)? Kann man Skripte und Media-Dateien optimieren? Wie steht es um die Web-Core-Vitals?
Fragen über Fragen. Ich werde in einem späteren Artikel detailliert darauf eingehen.
Das technische Fresh-Up sollte anschliessend regelmässig wiederholt werden. Abhängig von den Ressourcen 1-4 Mal pro Jahr.
Woche 30: Content-Plan überprüfen und anpassen
In 30 Wochen passiert vieles. Zeit, den Content-Plan zu justieren.
Ich rate davon ab, dies vor der 30. Woche zu machen. Wie vorhin erwähnt, sollte in der ersten Phase der Fokus einzig auf der Content-Produktion liegen.
Allzu sehr besteht sont die Gefahr, zu viel Zeit mit der Planung zu verlieren. Ausserdem passiert in dieser Phase gewöhnlich noch nicht viel bei den Suchmaschinen. Es könnte schnell der Trugschluss entstehen, man arbeite in die falsche Richtung.
Ab der 30. Woche sollte der Content-Plan regelmässig überprüft und nach Bedarf angepasst werden. Ich empfehle, dies mindestens alle 10 Wochen zu machen.
Denn jetzt geht es in die zweite Phase:
Ab ca. Woche 31: Starte die zweite Phase und spüre erste Ergebnisse 📈
In dieser Phase darfst du die Produktion von neuem Content reduzieren. Die dadurch frei gewordenen Ressourcen nutzt du für die Optimierung des vorhandenen Contents.
Nach der ersten Phase sollten 20 - 30 Artikel online sein. Falls du – wie oben empfohlen – auf Keywords mit geringem Wettbewerb zielst, ist es sehr wahrscheinlich, dass deine Artikel bereits indexiert sind.
Du erhältst diese Information, indem du die Google Search Console nutzt oder ein professionelles SEO-Tool wie z.B. Sistrix.
Damit erhältst du ein erstes Gefühl dafür, wie Google und die anderen Suchmaschinen dich einschätzen/bewerten.
Dein nächstes Etappen-Ziel lautet: Top 10 erobern.
Die indexierten Seiten befinden sich vermutlich noch in den Bereich 20 - 100 bei den Suchergebnissen. Leider bringt dir das noch nichts. 99% aller Klicks erhalten die Suchergebnisse auf der ersten Seite, also die Top 10.
Mache es dir in dieser Phase zum Ziel, die Top 10 zu erobern. Am einfachsten gelingt dies, indem du Seiten optimierst, die bereits im Bereich 20 - 40 der Suchergebnisse auftauchen.
So optimierst du Seiten, die das Potezial für die Top 10 haben
Dafür gibt es für diese Phase diverse Möglichkeiten, auf die ich in späteren Artikeln noch genauer eingehe:
- Inhalt verbessern: Mehrwert sollte die bisherige Top-3 der Suchergebnisse übertreffen.
- Suchintention prüfen: Finden Nutzer das, was sie suchen?
- UX verbessern: Ist die Seite übersichtlich strukturiert?
- Erster Eindruck: Wird den Nutzern innerhalb von 8 Sekunden klar, welchen Mehrwert die Seite bietet?
- Meta-Informationen: Fördern Title und Description die Klickrate?
- Interne Verlinkung: Können die einzelnen Artikel zueinander verlinken?
Mittlerweile hast du ausreichend Content, sodass du damit beginnen kannst, deinen Content zu clustern, also zu gruppieren und zu organisieren.
Bald hast du nicht mehr 30 Einzelkämpfer-Seiten, sondern ganze Verbände, die einander unterstützen und deinen Gesamt-Webauftritt thematisch logisch aufbauen.
Ab Woche 50: Starte die dritte Phase und zünde die Rakete 🚀
Sobald du erste Top 10 Rankings erzielst, ist das nächste Ziel natürlich das Podest und die Gold-Medaille.
Dafür braucht es gewöhnlich den zweiten grossen Ranking-Faktor: Autorität.
Wie man Autorität aufbaut, ist eine heiss diskutierte Frage. Da wird viel spekuliert und Google gibt natürlich keine Auskunft.
In einem Punkt sind sich allerdings alle einig: Backlinks sind ein wichtiges Signal.
Da wir in den beiden ersten Phasen qualitativen Content aufgebaut haben, können wir in der dritten Phase das Thema Backlinks angehen.
Warnung:
Auch wenn diese Phase für Top-Rankings die vermutlich wichtigste ist. Starte erst mit Backlink-Ambitionen, wenn du die ersten beiden Phasen gemeistert hast. Niemand möchte auf mittelmässige Webseiten verlinken. Natürlich kann man mit viel Aufwand früh Backlinks erhalten. Diese sind dann aber oft selbst von geringer Qualität (was für SEO nichts bringt) oder der Aufwand dafür überschiesst den Nutzen bei Weitem.
Wenn du zuerst zeigst, dass du qualitativen Content bietest, wird das Backlink-Building zwar auch nicht zum Kinderspiel, aber es wird machbar.
Ebenfalls sollte (hoffentlich) klar sein, dass gekaufte Links von dubiosen Link-Farmen nutzlos sind.
Wie weiter?
Nun also geht es in dieser Phase darum, Backlink-Überlegungen in die Content-Produktion einzubauen.
Das Thema Backlink-Aufbau wird – du ahnst es – in zukünftigen Artikeln tiefer behandelt. Darum solltest du jetzt ganz dringend den Newsletter abonnieren ;-).
Aber weisst du was, ich verrate dir trotzdem schon einmal die Taktiken, die ich selbst als am erfolgreichsten erachte:
- Sei die Quelle: Viele Leute da draussen benötige regelmässig Quellen für ihre Aussagen (Bloger, Journalisten, Studenten). Kannst du solche Aussagen antizipieren? Schreibe einen Artikel nur über diese eine Aussage.
- Erstelle ein nützliches Tool. Ein Beispiel dafür ist der SERP-Snipet-Generator von Sistrix.
- Fragen. Ja, klingt so easy. Aber werde bitte nicht zum Bettel-Spammer. Fragen ist okay, aber nur, wenn die Situation passt.
- Gast-Artikel: Schreibe einen Artikel für jemand anderes. Wichtig ist hier, dass es thematisch passt, du dir auch wirklich Mühe gibst und von Beginn weg transparent bist, dass du einen (oder mehrere) Links einzubauen gedenkst.
Sodeli...
Ende des Artikels. Zeit für eine Call to Action ;-)
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